Über die Kunst zu kommunizieren!

Wer kennt es nicht aus beruflichen und privaten Situationen: „Wir müssen mal miteinander reden!“
Auf die Kommunikation kommt es eben an und Kommunikation ist der Schlüssel zum Erfolg. Klingt gut und ist insbesondere im  unternehmerischen Alltag doch so schwierig umzusetzen, auch oder gerade weil wir doch so viele Kommunikationswege pflegen. Eine Frage und eine E-Mail sind so schnell erledigt und der Klick auf „Senden“ löst ein Thema vermeintlich, ersetzt aber keine Kommunikation. Das kennen wir auch aus der WirtschaftsMediation, wenn es darauf ankommt, den Problemen auf den Grund zu gehen und nach einer Lösung mit den Parteien eines Konfliktes zu suchen. Denn zumeist spielt nicht vorhandene oder fehlgeleitete Kommunikation die entscheidende Rolle!

Es gibt ein grundsätzliches Dilemma in Unternehmen – und wir erleben es täglich in der internen  und externen Kommunikation – das da heißt: Menschen, die miteinander schaffen, machen einander zu schaffen und das ist ein Naturgesetz (Kommunikationspsychologe Schulz von Thun). Gerade weil die Zeit fehlt, sich um die  Befindlichkeit der jeweiligen Person, des Gegenübers, des Auftraggebers, des Kunden oder  des Vertragspartners  zu kümmern.

Aber es fehlt uns  häufig auch das Verständnis von Kommunikation, selbst wenn wir oberflächlich betrachtet die gleiche Sprache sprechen und uns vermeintlich verstehen.
Wie uns der zuvor genannte Wissenschaftler lehrt, kommunizieren wir auf vier Ebenen
und in ein und derselben Äußerung stecken vier Botschaften: Sachaussage, Beziehungsaussage, Aussage über uns selbst und ein Appell. Interessant nachzulesen zum sog. Kommunikationsquadrat („Du –  da vorn ist grün“) und von praktischer Bedeutung, wenn Sie der Beifahrer sind und Ihre Frau fährt – oder umgekehrt ! Eine anschauliche Darstellung dafür, dass wir mit „vier Schnäbeln sprechen und mit vier Ohren hören“, finden Sie im nebenstehenden Flipchart-Photo aus unserer Seminar-Praxis.

Praktisch ist jeder Konflikt und auch jeder Rechtsstreit – und das wissen wir gerade aus zahlreichen Fällen gerichtsnaher oder gerichtsvorbeugender WirtschaftsMediation – zurückzuführen auf ein Kommunikationsproblem.
Zuverlässigkeit, Regelmäßigkeit und Berechenbarkeit in der Kommunikation reduziert  die Risiken einer Konfliktentstehung. Lange Reaktionszeiten, fehlende Erreichbarkeit, Aufschieben von Entscheidungen, nicht eingehaltene Versprechungen und enttäuschtes Vertrauen sind nur einige Stichworte, die im Hintergrund von Verträgen und Vertragsklauseln häufig die eigentlichen Streitpotenziale auch für streitige Gerichtsverfahren  sind.

Also: seien Sie wachsam und vergessen Sie nicht die Macht des Zuhörens! Auch wenn jeder Zuhörer das Gesagte mit vier Ohren interpretiert.